Studiengang Bachelor of Science Wirtschaftsingenieurwesen
Während meines Abiturs 2016 beschäftigte mich, wie vielen anderen auch, die Frage, was ich nach der Schule machen soll. Schulpraktika und Girls Days waren mir an dieser Stelle keine große Hilfe, weshalb ich mich für einen breit gefächerten Studiengang entschied. Wirtschaftsingenieurwesen deckt sowohl Fächer der BWL als auch technische Fächer wie Elektrotechnik und Mechanik ab. Es stellte sich heraus, dass gute Kenntnisse in Physik und Mathe nicht ausreichen, um in diesen Fächern zu bestehen. Die „Grundlagen“ empfand ich (je nach Fach und Dozent) für umfassend und tiefgreifend, wodurch es auch Ehrgeiz benötigte, um alles in Regelzeit zu bestehen.
Der Ablauf (wie auch unter Ablauf des Studiums beschrieben) beginnt mit dem Auswahltest der Nordakademie. Hierfür sollte man sich ausreichend Zeit (2-3 Std.) nehmen und für eine ruhige Umgebung sorgen, sodass man sich konzentrieren kann. Ist dieser bestanden, kann man sich bei Kooperationsunternehmen bewerben. Dies sollte man ebenfalls rechtzeitig tun, da viele Unternehmen bereits 1 Jahr vor Beginn ihre Studenten und Azubis aussuchen.
Hier habe ich mich unter anderem bei der AUTOFLUG GmbH beworben. Ich fand besonders die abwechslungsreichen Produkte und den Bereich Luftfahrt sehr interessant. Ich wurde zum Assessment-Center eingeladen. Ein AC ist eine Art Bewerbungsgespräch bei dem mehrere Bewerber gleichzeitig eingeladen werden und sowohl in einem Einzelgespräch als auch in Gruppenaufgaben ihre Fähigkeiten beweisen können. Zudem mussten wir eine Präsentation zu einem für das Unternehmen aktuellem Thema vorstellen. Schon kurze Zeit nach dem AC bekam ich die Zusage von AUTOFLUG.
Als es dann im Oktober 2016 endlich losging, war ich die ersten drei Monate im Unternehmen und konnte die Abläufe und Produkte kennenlernen. Anschließend hatte ich mein erstes Semester an der Nordakademie, danach immer abwechselnd Theorie- und Praxisphasen. Angenehm war die Einteilung während des Studiums in Klassen von ca. 30 Studenten, sogenannten Zenturien. Die Einteilung blieb über die 3,5 Jahre gleich, wodurch Freundschaften und Arbeitsgruppen aufgebaut werden konnten, da alle denselben Vorlesungsplan hatten.
Zusammengefasst
Positiv
- Innerhalb des gesamten Studiums in einem Klassenverband
- Persönlicher Kontakt zu den Dozenten
- Mehrere Projektarbeiten(in Wirtschaftsingenieurwesen an der o.g. FA)
- Klar, geregelter Studienablauf
- Direkte Verbindung zu einem Unternehmen → Übernahmechancen (bereits eingearbeitet)
- Kennenlernen des Arbeitsalltags in einem Unternehmen
- Nach drei Jahren sehr gute Voraussetzungen für den Start ins Berufsleben
- Anschließend schon Praxiserfahrung → gute Voraussetzung bei einer neuen Bewerbung
- Angenehme Atmosphäre, kein Druck, keine doofen Fragen beim Bewerbungsgespräch
- Ausbildungsvergütung während des gesamten Studiums nach Tarifvertrag
- Gute Unterstützung in fast allen Abteilungen
Negativ
- Zeitlich enge Planung (viel in wenig Zeit, dafür auch schnell durch)
- Hoher Arbeitsaufwand
- Kaum freie Einteilung des Studiums möglich
- Umsetzung Theorie in Praxis nur begrenzt möglich
Meine Tipps für Studieninteressenten
- Kein „typisches Studentenleben“ (keine Semesterferien,…)
- Immer Unterstützung in den Abteilungen und von der Personalabteilung holen/einfordern
- Erst bei der Nordakademie bewerben, dann bei dem Unternehmen
- Test der Nordakademie geht schnell, aber Bewerbungen sollten 1-1,5 Jahre vorher verschickt werden
- Fleiß und Biss benötigt, aber danach ist man gut auf das Arbeitsleben vorbereitet